Bankwesen

Bankkonten und Geldtransfers

Bankwesen

Noch bevor Sie die erste Unterschrift auf irgend ein Formular oder Dokument setzen, sollten Sie in England über ein Girokonto verfügen, um finanzielle Transaktionen vom Heimatland aus komplikationslos durchführen zu können. Also führt Sie einer Ihrer ersten Wege zu einem Geldinstitut.

Ein Konto zu eröffnen, ist kein Problem. Es genügt, einen Pass vorzulegen und eine Wohnadresse anzugeben. So lange Sie noch keine offizielle eigene Adresse haben, akzeptiert man auch die c/o-Anschrift bei einer einheimischen Person, über die Sie erreichbar sind. Eine Mindesteinzahlung ist nicht erforderlich. Bevor Sie über einen Überziehungskredit verhandeln, sollte Ihr Konto erst einmal einige Monate lang regelmäßige Einkünfte verbuchen.

Besitzer eines Postsparbuches konnten bis vor kurzem an jedem Postschalter, egal in welchem europäischen Land, Abhebungen (in der jeweiligen Landeswährung) vornehmen. Diese Zeiten sind ab 1999 vorbei. Das Postsparbuch im neuen Millennium ist eine Scheckkarte (» SparCard«), mit der man im Inland wie im Ausland nicht am Postschalter, sondern an jedem Geldautomaten, der das Visa-Plus-Zeichen trägt, Geld abheben kann. Im Ausland ist diese Art der Bargeldbeschaffung um 1 bis 2 Prozent günstiger als per Bank-, Visa- oder Eurocard, denn die Postbank rechnet zum Brief- und nicht zum Sorten-Wechselkurs ab. Außerdem wird das Konto pro Abhebungsvorgang in Fremdwährung mit nur maximal 5 Euro belastet, während die meisten anderen Geldinstitute sehr viel mehr dafür berechnen.

Die von der Royal Mail betriebenen Postämter in England bieten seit einiger Zeit in Zusammenarbeit mit der Leicester & Giro einen eigenen Bankservice an. Hier kann man Geld wechseln und andere Giro-Bankgeschäfte tätigen, auch per Home Banking (sehr beliebt in England).

Direktüberweisungen nach England

Direktüberweisungen von Ihrem Bank- oder Postbankkonto zu Hause auf ein Konto in England dauern erfahrungsgemäß nicht mehr so sehr lange wie einst, höchstens fünf bis sieben Arbeits­tage. Aber nach wie vor werden hohe Transfergebühren be­rechnet.

Wer den Weg der Barabhebung größerer Summen von seinem Konto in Deutschland und der anschließenden Einzahlung auf ein Konto im Ausland wählt, sollte den Betrag an der Grenze deklarieren und sich die Einfuhr durch die britischen Grenz­behörden bestätigen lassen. Den Auszahlungsbeleg Ihrer Bank daheim haben Sie gewiss bei sich. Bei Bareinzahlungen von 2.500 Euro und mehr ist der Herr oder die Dame am Schalter eines jeden Geldinstituts verpflichtet, nach Ihrem Pass oder Ausweis, ferner nach der erwähnten Einfuhrdeklaration bzw. anderen Unterlagen zu fragen, die eine eindeutige Herkunft des Betrages erkennen lassen. Auch die Überweisung von Beträgen über 2.500 Euro ins Ausland unterliegt der Meldepflicht – zu statistischen Zwecken nach §§ 59 ff der Außenwirtschaftsverordnung, wie auf dem A4-Formular steht, ganz gleich, ob am Schalter vorgenommen, telefonisch, per Fax oder Online. Den Banken ist vorgeschrieben, sämtliche Transfers von dieser Größenordnung aufwärts im Außenwirtschaftsverkehr der Zentralbank des Landes zu signalisieren.

Anfallende Überweisungsspesen können entweder zu Lasten des Einzahlenden gehen ( OUR-Regelung) oder zu Lasten des Begünstigten ( BEN). Trägt der Überweisende den Gebührenteil seiner Bank und der Begünstigte die übrigen Entgelte, nennt man dies eine Share-Überweisung. Beim Einreichen von Schecks erhält man stets den Nominalwert ausbezahlt, die Gebühren werden dem ausstellenden Konto belastet.

Überweisungen innerhalb Englands

Kontobewegungen vollziehen sich in England wie woanders auch. Für alles gibt es genormte Zettelchen und Formblätter, und die Auszüge holt man sich am Schalter ab, falls man auf den Zustellung per Post verzichtet. Geldautomaten zum Bezug von Barem befinden sich in fast allen Bankhallen oder an den Fassaden der Gebäude. Pro Automatenabhebung werden wird Ihr Konto, sofern es bei einer ausländischen Bank geführt wird, mit etwa 10 Euro belastet; ist es ein Konto in England, sind die Gebühren minimal. Daueraufträge heißen standing orders, und die Abbuchung vom Konto durch Dritte nennt man direct debit. Das Kürzel APR (bei Krediten) bedeutet annual percentage rate = effektiver Jahreszins.

Die Bezahlung mit der Scheckkarte, mit Visa- oder Mastercard ist in England zum alltäglichen Usus geworden. Laut Statistik verfügen 35 Millionen Briten über mindestens eine Kreditkarte; sie machen von ihr dreimal so oft Gebrauch wie Kreditkartenbesitzer in Deutschland. Die Kreditkarten vieler Banken sind mit Zusatz­nutzen verbunden, z.B. Flugmeilen-Boni oder Rabatt beim Einkauf in bestimmten Kettengeschäften.

Geöffnet haben die Banken in der Regel montags bis freitags von 9:15 bis 16:45 Uhr durchgehend. Einige Zweigstellen halten an manchen Tagen ihre Schalter länger offen.

Dieser Artikel ist ein Auszug aus Leben und Arbeiten in England.

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