Immobilienkauf in Italien

Der Erwerb einer italienischen Immobilie

Immobilienkauf in Italien

Der Erwerb eines Grundstücks oder eines Hauses in Italien muss gut überlegt sein. Nicht umsonst erfüllt der Vertragsschluss inklusive der dazu erforderlichen notariellen Beurkundung in vielen Ländern auch eine Warnfunktion, die dafür sorgt, den potenziellen Käufer von allzu leichtfertig getroffenen Entscheidungen abzuhalten.

Eigentum verpflichtet in mehreren Beziehungen: Der erstandene Wert soll genutzt, aber auch gepflegt werden. Einem Immobilienkauf sollte daher immer ein Abwägungsprozess vorangehen, der die Vor- und Nachteile gegenüberstellt und bewertet. Der Rat zum überlegten Handeln ist gerade bei Interessenten für italienische Immobilien angebracht, weil das unwiderrufliche Kaufangebot sowie der Vorvertrag keine Beurkundung durch einen Notar verlangen.

In die Entscheidung müssen ebenfalls finanzielle Aspekte einbezogen werden. Der möglichen Wertsteigerung einer Immobilie in Italien stehen in jedem Fall laufende Ausgaben gegenüber. Eine Steuerersparnis ist auszuschließen. Genauso wenig ist eine Immobilie in Italien als kurz- und mittelfristig lohnende Investition anzusehen, die eine Rendite in Folge der Vermietung verspricht.

Altimmobilien in Italien

Die Höhe der langfristigen Kosten ist gerade bei älteren Gebäuden in Italien ohne Gutachten nicht leicht abzuschätzen, und auch die endgültige Preisfindung erfolgt nicht immer ganz unwillkürlich: Jedes ältere Haus hat seine Eigenheiten und muss im Gegensatz zu Reihenhäusern ohne zuverlässige Vergleichspreise auskommen. Geht es um die Instandsetzung, haftet älteren Gemäuern ein weiterer Nachteil an: Eine Erweiterung oder ein Eingriff in die Gebäudestruktur ist erst nach behördlicher Baugenehmigung (concessione edilizia) gestattet. Oft werden Veränderungen gar nicht erst erlaubt. Die Renovierungsbedürftigkeit ist in den meisten Fällen gegeben und das Beheben der Mängel äußerst kostspielig.

Der Aufwand ist gerade dann sehr hoch, wenn ländliche Anwesen von weitläufigen, pflegebedürftigen Flächen umgeben sind. Diese umfassen auch Privatwege, die einerseits instand gehalten werden müssen und andererseits durch seltenes Befahren und Abgeschiedenheit die Gefahr von Einbrüchen erhöhen. Ein aussagekräftiges Urteil über den Zustand dieser Straßen lässt sich am ehesten nach einem Unwetter treffen. Genau zu prüfen ist bei solch einem unübersichtlichen Gut auch der genaue Grenzverlauf.

Vor dem Kauf einer Altimmobilie sind weitere Punkte zu berücksichtigen:

  • Bausubstanz:Welche Gebäudeteile sind vollständig intakt, wie reagiert das Dach bei lang anhaltenden Regengüssen, sind Feuchtigkeit und Schwamm ein Problem? Zur Klärung dieser Frage ist der Rat eines Fachkundigen unbedingt erforderlich.
  • Das Preis-Leistungsverhältnis: Möglicherweise lohnt sich der Kauf eines preiswerten Hauses nicht unter Berücksichtigung späterer Eingriffe in die architektonischen Elemente.
  • Wasser- und Stromleitungen:Wie sind die sanitären Anlagen ausgestattet? Sind Stromkabel in allen Zimmern verlegt?
  • Vergleichbarkeit:Was haben andere Häuser in der gleichen Preisklasse und Region zu bieten?
  • Lage: Ist das Haus abgeschieden? Vielleicht vermittelt es nur am Wochenende, nicht aber an Werktagen einen solchen Eindruck.

Erst unter Berücksichtigung aller vorhersehbaren Konsequenzen, darf man guten Gewissens eine Anschaffung wagen. Die Vorteile eines Eigenheims sind bekannt und müssen hier nicht hervorgehoben werden. All die im vorherigen Absatz genannten Widrigkeiten dürfen Sie nicht prinzipiell von einem Kauf abhalten. Dennoch sollten Sie sie zur vernünftigen einzelfallbezogenen Einschätzung in Ihre Überlegungen einfließen lassen.

Dieser Artikel ist ein Auszug aus Leben und arbeiten in Italien. Klicken Sie hier, um ein Exemplar zu bestellen.

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