Sprache

Die verschiedenen Fremdsprachen in Italien

Sprache

Ca. 58 Mio. Menschen in Italien sprechen Italienisch als Muttersprache. Dazu kommen 1,5 Mio. in Kroatien, Frankreich und Slowenien, ca. 500.000 in der Schweiz und außerdem die hohe Zahl von Immigranten in Argentinien, Australien, Brasilien und den USA.

Ca. 60% der Italiener benutzen italienische Dialekte oder Fremdsprachen, die aber nur von ca. 15% der Bevölkerung gesprochen werden. Obwohl viele Italiener in ihren Heimatregionen Dialekt sprechen, bemühen sich die meisten auf Reisen oder mit Ausländern hochsprachliches Italienisch zu sprechen.

In Wirklichkeit ist es allerdings so, dass die meistgesprochene Sprache in Italien die Zeichensprache ist (ohne diese wären viele Italiener nicht in der Lage sich auszudrücken). Hier kommen meist die Hände zum Einsatz, wobei eigentlich der ganze Körper, ja sogar das Gesicht, benutzt wird.

Muttersprache von ungefähr 2,5 Mio. Menschen oder 5% der Bevölkerung sind Sprachen wie Französisch, Deutsch oder Slowenisch. Zudem leben einige sprachliche Minderheiten in Italien, denen in den jeweiligen Regionen autonome Rechte gewährt und deren Sprachen derselbe Status wie der Italienischen verliehen wurden. Dies gilt zum Beispiel für die Sprachen Französisch (Valle d’Aosta), Deutsch (Alto Adige) und Slowenisch (Friuli-Venezia Giulia), die alle in den jeweiligen Regionen Amtssprache sind und dort an den staatlichen Schulen unterrichtet werden.

Französisch-provenzalische oder arpitano-französische Dialekte werden im Valle d’Aosta gesprochen. In bestimmten Dörfern in Piemont und im nördlichen Teil des Val Argentina (IM) werden provenzalische oder okzitanische Dialekte gesprochen. Die meisten Deutsch sprechenden Minderheiten (ca. 300.000 Menschen sprechen Bayrisch-österreichisch) leben vor allem in der Provinz von Bolzano während der slowenische Dialekt vor allem im Val di Resia (UD), in den Torre und Natisone Tälern, Val Canale, im östlichen Teil der Provinz Görz und in den meisten Teilen der Provinz Triest (insgesamt ca. 50.000) verbreitet ist. Den serbisch-kroatischen Dialekt kann man vor allem in der Provinz Molise finden. Kroatisch, die Sprache, die die wenigsten Menschen in Italien (ca. 2000) sprechen, wird heute noch in der Provinz Campobasso, die ebenfalls in Molise liegt, gebraucht.

Albanisch sprechende Siedlungen liegen vor allem in Sizilien und Kalabrien. Einige wenige sind aber auch in Molise, Abruzzo, Kampanien, Apulien und Basilikata. Einige Menschen mit diesem Dialekt stammen von den albanischen Söldnern aus dem 15. Jahrhundert ab und sprechen einen albanischen Dialekt, der Arberisch genannt wird. In der Stadt Alghero im Nord-Westen Sardiniens sprechen einige Bevölkerungsgruppen Katalanisch, was seinen Ursprung in der Inseleroberung durch die Krone von Aragon im Jahre 1354 hat. Griechische Dialekte werden in einigen Gebieten von Kalabrien und Apulien gesprochen. Außerdem gibt es Zigeuner, die Sinti in Nord- und römischen Dialekt in Mittel- und Süditalien sprechen.

Die am häufigsten vorkommenden italienischen Dialekte sind Sardisch (ca. 1.350.000), Friaulisch (ca. 700.000) und Ladinisch (ca. 40.000). Sardisch wird in Sardinien gesprochen und ist nahezu eine ganz eigene Sprache, die dem Katalanisch sehr ähnlich ist und auf die einstige spanische Herrschaft zurückzuführen ist. Die verschiedenen Ausprägungen der einzelnen Dialekte können unterschiedlich stark sein. Dies ist zum Beispiel an den Dialekten Ligurisch (Mischung aus Italienisch, Katalanisch und Französisch), Neapolitanisch und Sizilianisch unschwer zu erkennen.

Italienisch ist eine romanische Sprache mit einem schönen Klang. Diese ist relativ leicht zu lernen, vor allem wenn Sie bereits Französisch oder Spanisch (oder Latein) können – und viele Hände haben! Latein wird bei der Katholischen Kirche immer noch hauptsächlich als Sprache für die Liturgie verwendet und in den Schulen ab der sechsten Klasse aufwärts (mit Ausnahme von technischen Schulen) unterrichtet.

Das heutige Italienisch ist praktisch ein Nachfahre von „vulgär“ gesprochenem Latein und wurde im späten Mittelalter (14. Jahrhundert) durch das literarische Dreigestirn Boccaccio, Dante und Petrarch standardisiert. Diese drei schrieben hauptsächlich im Dialekt von Florenz, der danach die Basis der heutigen modernen italienischen Sprache ( italiano standard) wurde. Dieses Italienisch wird auch in den Schulen unterrichtet und in den Medien verwendet, obwohl es auch oft mit Dialekten vermischt wird. Das Standard-Italienisch wurde erst nach der Vereinigung Italiens um 1860 im ganzen Land verbreitet. Deshalb identifizieren sich auch heute noch viele Menschen nicht mit der einheitlichen Sprache, sondern eher mit dem jeweiligen Dialekt ihrer Region.

Diejenigen, die an der italienischen Sprache interessiert sind, können sich auf der italienischen Fremdsprachen-Internetseite www.italianlang.org  und auf http://italian.about.com  informieren.

Weitere empfohlene Artikel

Hat Dir dieser Artikel geholfen?

Hast Du ein Feedback, Update oder Fragen zum Thema? Kommentiere hier: