Freizeitgestaltung in England

Sport, Kulturangebot und Festlichkeiten

Die Engländer verstehen sich als Sportsleute und sind davon überzeugt, viele Sportarten wenn nicht erfunden, so doch in Europa eingeführt zu haben – vom Tennis bis zum Hockey, vom Polo bis zum Golf, vom Fußball bis zum Cricket.

Erkundigen Sie sich, wenn Sie sich eingelebt haben, nach der Möglichkeit einer Clubmitgliedschaft und scheuen Sie sich nicht, Einladungen zu einer competition anzunehmen. Gemeinsame sportliche Interessen verbinden, und diese Verbindungen können für Sie auch in vieler anderer Beziehung – gesellschaftlich, nachbarschaftlich, geschäft­lich – positive Auswirkungen haben.

Sie müssen Sport aber nicht unbedingt in Wettkampfmanier aus­üben, nur weil einige Ihrer englischen Freunde sich in aller Be­scheidenheit als Profis bezeichnen und Sie herausfordern möchten... Wenn Ihnen sportliche Betätigung mehr zur körper­lichen und geistigen Erbauung dient, werden Sie sicher gleich­gesinnte Partner finden.

Im Übrigen ist Golfspielen in England der wohl am meisten verbreitete Volkssport; es gibt dort mehr als 250 gepflegte Golfplätze. Die Aufnahmegebühren und Jahresbeiträge der Clubs sind meist niedriger als in Deutschland. Detaillierte Informationen erhalten Sie unter www.eyp.co.uk .

Kulturelles Angebot

Fast überall in England findet man ein Kulturangebot, das vielen Ansprüchen gerecht wird. Liebhaber klassischer Musik oder des Jazz, der Folklore oder der Oper kommen ebenso auf ihre Kosten wie Kinofreunde (es gibt selbst in kleinsten englischen Städten noch immer Lichtspieltheater) oder Bewunderer historischer Baukunst. Für viele Engländer ist aber bereits das abendliche TV-Programm gleichbedeutend mit dem Gesamtbegriff Kultur. Auch werden Sie nicht bei allen ihren Gastgebern prall gefüllte Bücherregale finden. Kein Grund zur Überheblichkeit: Der Trend zum Zweitbuch ist auch in anderen Ländern noch nicht überall erkennbar.

Feste und Traditionen

England ist in den letzten Jahrzehnten zu einem multikulturellen Land geworden – durch die vielen Einwanderer aus allen Teilen der Welt. So feiern verschiedene Bevölkerungsgruppen ihre eigenen Feste, von denen andere wiederum nicht viel mitbe­kommen.

Mit Rücksicht auf jene, für die Weihnachten kein Fest im christlichen Sinne ist, bietet die Glückwunschkartenindustrie seit langem » Season’s Greetings« an, ohne Merry Christmas. Überdies werden die Kinder nicht am Abend des 24. Dezember beschert, sondern erst am Morgen des 25. Dezember. Am zweiten Weihnachtsfeiertag ist Boxing Day, was nichts mit dem Boxsport zu tun hat, sondern mit dem Zurücklegen der Geschenke in ihre bunten Verpackungen, in die boxes.

Als offizielle Feiertage gelten in Großbritannien ferner der erste Montag im Mai, der letzte Montag im Mai ( Spring Bank Holiday), der letzte Montag im August ( August Bank Holiday), der 1. Januar, Ostermontag und Karfreitag. Gedenktage gibt es jede Menge, so den V-Day am 8. Mai, den Empire Day am 24. Mai, den Coronation Day am 2. Juni und den Guy Fawkes Day am 5. November. Der Gründonnerstag heißt Maundy Thursday, und man kennt auch den Muttertag ( Mothering Day) und im September sogar einen Grandparents’ Day. Die Schlacht bei Hastings im Jahre 1066 fand an einem 14. Oktober statt, sieben Tage später (allerdings im Jahre 1805) die von Trafalgar. Können Sie sich das merken...?

Englische Geselligkeit

Kein Pub auf dem Lande ohne Dartscheibe, kein Wochenende ohne eine Oldtimer-Rallye, kein Urlaub ohne Golfschläger im Gepäck. Die Engländer sind, wenn es ums Freizeitvergnügen geht, ein geselliges Volk, Sie suchen und finden Gemeinsamkeiten mit anderen, sicher auch mit Ihnen als neuem Nachbarn – wenn Sie sich aufgeschlossen geben.

Über kurz oder lang sind Sie dabei, geben selbst Ihre erste reception für Freunde, Nachbarn und Kollegen. Eine Hauseinweihung ist ein passender Anlass. Sorgen Sie für gute Musik (live wäre besser als Konserve: irgendwer wird schon Gitarre spielen), vergessen Sie nicht Ihren Banker einzuladen und kredenzen Sie Ihren Gästen ruhig etwas typisch Deutsches, zum Beispiel Würstchen mit Kartoffelsalat, knusprige Bouletten nach Mutters Art, Streuselkuchen vom Blech und (nicht zu kühles) bayrisches oder ruhrpöttisches Bier. Moselwein „ Blue Nun“ ist übrigens out; mit Bocksbeuteln oder einem Weißen von der Saale-Unstrut machen Sie mehr Eindruck. Die kennt nicht jeder!

Dieser Artikel ist ein Auszug aus Leben und Arbeiten in England.


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