Deutscher asiatischer Herkunft nach Wien gezogen

  • ich bin im entfernten sinne ein "kölscher jung". kölner sind salopp und reden - zugegebenerweise - sehr viel selbstgefälliges zeug. aber da ich dort aufgewachsen bin kann ich nicht ganz objektiv sein, weil ich in meiner kölner heimat wohl gefühlt hab. was ich aus köln jedoch kenne ist eine art von rassismus die scheinbar einen von hinten überfällt. da gibt es beispielweise ausdrücke, wie kümmeltürke oder spaghetti-fresser, die so im alltag stets benutzt werden. keine frage, selbst die asiaten nennen weiße menschen langnasen oder bleichgesicht und afro-amerikaner sagen weißbrot. und wer wundert sich dann noch, daß österreicher für deutsche ein wort haben?! würden wir vergleichsweise die koloniale vergangenheit der europäer als grund für derartige differenzen zwischen den kulturen europas und afrikas nehmen, müssen wir dann auch die ns-vergangenheit der deutschen als referenz herziehen. ich habe mir mal die flagge österreichs genauer angeschaut: der adler hat an dessen füßen gesprengete fußfesseln. ich habe einen österreichischen kollegen gefragt und er meinte dies symbolisiert die befreiung vom ns.
    also liebe deutsche genossen:
    die ns-vergangenheit scheint seit der generation-x der neunziger innerhalb deutschlands fast vergessen zu sein oder nicht nachvollziehbar. aber das ist der boden worauf sich zb die einstellung der österreicher gegenüber uns...und das noch nicht mal bei österreichern: vergesst israel bzw die juden oder die franzosen nicht.
    egal ob man jahrgang '80 oder '70 ist, lernt die geschichte aller kulturen kennen und alles macht sinn. selbst die österreicher sind keine unschuldslämmer, aber wenigstens sagen die ihre meinung über fremde und nicht die meisten sidn positiv demgegenüber eingestellt. dann weiß man auch als "gelbhäutiger" woran man ist (immer wenn in österreich gewählt wird wundert man sich von wem all diese massenhaften fpö- und bzö-wahlkampagnen finanziert wird).
    würde ich meine nerven zeigen, müßte ich sagen, ich hätte angst zuerst als dunkehäutiger und dann noch als piefke entdeckt zu werden. aber das einzige was nützt, finde ich, ist in der mitte zu bleiben, dann erscheint alles so lustig. meine angst vor den fpö-parolen hat sich jetzt gelegt und bis jetzt habe ich das österreichische sozialsystem nicht ausgenutzt und habe in der richtung kein vorsatz (ich besuche ein privates technologie-institut und finanziere es selbst; gehe arbeiten, zahle steuern und gebe das geld hier aus und nicht in deutschland). schade nur, daß die österreicher mehr die deutschen, dann die türken und als dritte die slawischen nachbarn im visier haben. ich hatte hier in wien schon engländer, amis und franzocken kennengelernt, die viel schlimmer reden als die deutschen oder die türken über die austriaken: zitat "wien ist schön...aber wäre noch schöner ohne wiener!", und das von einem engländer. als ich als stagehand bei einem joe cocker konzert in der wiener stadthalle gearbeitet habe, nannten die englischen roadies die österreicher die ganze zeit nur "f***ing nazis!". wonderful isn't it?! aber dann noch auf die slawen und türken gehen, die trotzdem als moslems die schnitzel braten oder die gebäude reinigen. übrigens läuft so was in jedem westlichen land ab.
    fazit: nichts ist besser als zu hinterfragen, selbst wenn es die eigene einstellung ist. ich bin kein weißer deutscher, auch kein türke, also habe ich selbst in diesem land keine lobby...mir bleibt nichts anderes übrig als zu verstehen. nur ich stehe meistens alleine da. sobald ich meine meinung sage, wundern sich die meisten hier warum ich als schlitzauge hochdeutsch spreche.
    es ist traurig und eine bürde aber ich liebe trotzdem köln und wien gleichermaßen. jeder hat seine fehler, aber das macht es irgendwie schon sympathisch.
    ps: an alle, die wörter benutzen, wie piefke, ösi oder neger: fickt euch ins knie und hoffentlich werdet ihr unfruchtbar, damit ihr bloß keine menschen erzieht.
    frieden braucht die welt nicht...nur die apokalypse!!!

    Christian 22 Ott 2007, 01:29 - Denuncia
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probleme eines deutschen

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